Wenn sich ein Umstand an einen anderen reiht, ergibt sich daraus eine Verkettung von Umständen. Je nach Ausgang des Resultats spricht man von Glück oder Pech. Im vorliegenden Bericht geht es glücklicherweise um einen glimpflichen Ausgang.
Der Helvetic Backcountry Powdertrip vom 3.-5. Februar fand im Val d'Herens statt. Das zentrale Wallis zählt zum inneralpinen Bereich der Schweiz. Es ist bekannt, dass die inneralpinen Zonen vielfach ein häufigeres Altschneeproblem haben als die restlichen Gebiete der Schweiz. Dies hängt auch mit den klimatischen Bedingungen zusammen. Daraus resultiert, dass die Bandbreite der Schneehöhe inneralpin kleiner ist, als in Gebieten, die von Staulagen betroffen sind. Am 15. Januar meldete das SLF in Davos von einem ungünstigen Schneedeckenaufbau im zentralen Wallis. Dies hatte ich auch so im Wochenbericht aufgeschnappt. Die gleiche Info schickte mir auch Nicolas von Helvetic Backcountry. So weit so gut. Es dauerte ja auch noch 2 Wochen bis zum geplanten Trip in genau diesem Gebiet. Gemäss dem Motto "Know your enemy" verfolgte ich während dieser Zeit aufmerksam die Verhältnisse in diesem Gebiet. Doch es geschah nicht viel. Ausser dass kein Schnee fiel und es kalt blieb. Dies hatte auch zur Folge, dass das Altschneeproblem in dieser Region bestehen blieb. Das SLF beurteilte auch folgerichtig die Gefahr bis zum 25. Januar auf Stufe erheblich. Erst am 26. Januar stufte das SLF die Gefahr auf mässig zurück. Wahrscheinlich anhand der Entwicklung der prognostizierten Gefahr (siehe 1. Bild unten). Dies blieb dann auch so bis zum 31. Januar. Dann fiel in den inneralpinen Gebieten (zentrales Wallis und Graubünden) feuchter Neuschnee auf die instabile Altschneedecke. Das SLF setzte die Lawinengefahr am 1. Februar wieder auf Stufe erheblich um sie dann am 2. Februar wieder auf mässig zu setzen. Am 3. Februar starteten wir unsere Touren im Gebiet um den Mont Noble oberhalb des Skigebietes von Nax. Obwohl mässig, bewegten wir uns ausschliesslich im Gelände unter 30°. Wir vernahmen einige Wummgeräusche. Am Abend setzte das SLF die Gefahrenstufe für dieses Gebiet wieder auf erheblich. Was dann auch bis am Ende unseres Tourenwochendens so blieb. Speziell ist, dass das SLF vom 31. Januar bis 3. Februar zweimal von mässig auf erheblich gewechselt hat, obwohl sich das Altschneeproblem meines Erachtens nicht entschärft hat.
Am Sonntag, 5. Februar planten wir nochmals einen Ausflug in die Region des Mont Nobles. Die Wumm- und Setzungsgeräusche waren schon im Gelände unter 30° noch häufiger als am Freitag. Nach kurzer Zeit entschlossen wir uns für die Rückkehr. Just in diesem Moment lösten wir in 50 Meter Entfernung ein mittleres Schneebrett aus. Fazit: Altschneeprobleme bleiben lange bestehen und können wohl nicht zu vorsichtig beurteilt werden. Bei Zweifel Umkehr. Ein schönes Highlight war unsere Unterkunft. siehe Bilder unten.
Danke an die Teilnehmer des Helvetic Backcountry Trips für das Verständnis bei diesen schlechten Bedingungen kein allzu grosses Risiko einzugehen. Ich hoffe ihr kommt trotzdem wieder ins Wallis.